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Fisherman‘s Strongmanrun in Engelberg am 02.06.2018

von Lea Cserhati

Bereits über zwei Monate ist der härteste Hindernislauf der Schweiz vorbei! Damals bei der Anmeldung lockten mich mehr die über 20 verschiedenen Hindernisse, als die Strecke von 18 Kilometern mit ca. 500 Höhenmetern. Im Couple starteten also mein Trainingspartner und ich nach einer erfolgreichen Hauptprobe (20-Kilometerlauf der Reuss entlang) am Samstag, 02.06.2018 um 14:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Neben dem Ziel „mit einem guten Gefühl durchzukommen“ stand der Spass im Vordergrund. Ein Glück, dass wir im vordersten Startblock starten konnten! Nach uns starteten noch über 6000 andere Läufer und Läuferinnen und bereits auf der ersten Runde staute sich die Menge am Hindernis „Simi rückwärts“, der steilen Landeschanze der Skispringer, welche mit ca. 50 Höhenmeter überwunden werden musste. Somit liefen wir auf der ersten Runde der grossen Menge davon und konnten die Hindernisse „in Ruhe“ geniessen. Jedoch war nur das Cleopatra-Bad (eine Schuttmulde gefüllt mit Molke) das einzig Dreckige auf der ersten Runde und diese beendeten wir mit einem guten und lockeren Gefühl. Auf der zweiten Runde begann dann die Überrundungsjagd der im Nachhinein gestarteten Läufer und Läuferinnen. Dies liess uns das Lauftempo noch einmal erhöhen und so überholten wir u.a. staunend lustig gekleidete Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Leider brachte uns das nicht wirklich viel, denn auf der zweiten Runde staute sich die Laufschar dann praktisch vor jedem Hindernis oder Engpass. Dies verlangsamte unser Durchschnittstempo erheblich, was aber unseren Spassfaktor keineswegs trübte.

Zu den interessantesten Hindernissen gehörten sicherlich das Molkebad, sowie der Schrottplatz, bei welchem man sich durch aufgetürmte Autoreifen durchkämpfen musste und über Autodächer klettern konnte. Auch das Loch Ness und das Äntelibad brachten eine willkommene Abkühlung und füllten unsere Trailrunners mit Wasser, was jedoch keineswegs für kalte Füsse sorgte, sondern uns nur noch mehr anspornte. Der „Simi rückwärts“ war in meinen Augen das schwerste Hindernis, kam es doch so kurz nach dem Start, wo der Puls noch nicht einmal annähernd in die Höhe getrieben war. Im Gänsemarsch erklommen wir die steile Wand, während einige das Cargo-Netz zur Hilfe nahmen, andere auf allen Vieren hochkrabbelten, oder wieder andere versuchten in den matschigen Tritten hochzugehen. Laufen war hier keinesfalls möglich! Das Klettern über 6 dreieckige Holzleitern erforderte Trittsicherheit und Koordination, damit man nicht zwischen die Sprossen rutschte. Die restlichen Hindernisse waren jedoch so einfach, dass man sie auch im untrainierten Zustand überwinden konnte. Trotz der Einfachheit des Parcours liess die Abwechslung der Hindernisse mein Trainerherz höher schlagen. Von Zugübungen, über Stützaktivitäten, über Beweglich- und Geschicklichkeit bis hin zu Drop Jumps war alles dabei und dies bedeutete vollen Körpereinsatz!

Ins Ziel rutschten wir dann wortwörtlich und hatten dort nicht nur eine „akzeptable Laufzeit“ erreicht, sondern waren dann immer noch fit und munter trotz leicht müden Beinen. Und sauber von all dem Dreck, der Molke und dem Schaum waren wir durch die Rutsche ins Wasser beim Zieleinlauf obendrein! Ohne Krämpfe, Leistungseinbrüche und mit viel Spass haben wir den Lauf nach 2 Stunden und 18 Minuten absolviert. Diese Laufzeit sicherte mir überraschenderweise bei den Frauen den 96. Platz von ca. 2000 gestarteten Läuferinnen und den 1036. Platz in der Gesamtwertung der 7000 Läufer und Läuferinnen.

Mein Fazit: ein gut organisierter Hindernislauf mit hohem Spassfaktor, welcher für jede und jeden gut machbar ist, auch ohne intensive Trainingsvorbereitung. Gesamt gesehen waren die Hindernisse sehr einfach und bringen regelmässig Sporttreibende nicht an ihre Grenzen. Somit ist der Parcours auch für Frauen leicht machbar. Die eigene Challenge kann man sich aber doch machen, indem man versucht zwischen den Hindernissen aufs Lauftempo zu drücken und die Steigungen zügig in Angriff zu nehmen. Nichtsdestotrotz bleiben aber die Wartezeiten vor den Hindernissen oder Engpässen durch Engelberg hindurch mühsam und verfälschen die Laufzeit erheblich. Ich danke aber meinem Laufpartner für den tollen gemeinsamen Lauf, denn dadurch steigerten sich der Spass und die Motivation enorm! So werden wir sicher auch nächstes Jahr wieder dabei sein und vielleicht schaffe ich es dann ja in die Top 50 der Frauen! Und vielleicht gelingt es mir, den einen oder anderen Kunden oder die eine oder andere Kundin ebenfalls dazu zu motivieren, diese Herausforderung anzunehmen und mit uns mitzulaufen…

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